Schulterschmerzen, steife Schulter: Wie hilft die Chinesische Medizin?

Die Kombination von Akupunktur mit der chinesischen Massage- und Akupressurtherapie Tuina lindert Schmerzen und fördert die Heilung

Schulterschmerzen lassen sich mit einer Kombination aus Akupunktur und Tuina-Massage gut lindern und behandeln.

Schulterschmerzen auch chronischer Natur lassen sich nach der Erfahrung der Chinesischen Medizin mit einer Kombination aus Akupunktur und Tuina-Massage nachhaltig behandeln.

Ein ziehender, brennender oder bohrender Schmerz im Schultergelenk bei jeder Bewegung, Steifheit und Bewegungseinschränkung, nächtliche Schmerzen oder sogar das Gefühl, die Schulter sei völlig eingefroren (auch als Frozen Shoulder Syndrom bekannt): in meiner Praxis begegne ich immer wieder Menschen mit diesen Problemen. Häufig geht es an der rechten Schulter los, sehr oft betrifft es Frauen, und die meisten sagen, sie hätten schon alles versucht: Besuche beim Orthopäden, Spritzen, Physiotherapie, Wärmepflaster, Muskeltraining, Entspannungsübungen. Und nichts hat bislang wirklich geholfen. Was daran liegen kann, dass nur an den Symptomen herum gedoktert, die Wurzel jedoch nicht erkannt und angemessen behandelt wurde.

Schulmedizinische Fakten: das Schultergelenk auf Deutsch

  • Als Kugelgelenk ist es das beweglichste Gelenk unseres Körpers. Das Rotationsspektrum bei der gesunden Schulter liegt bei gut 360 Grad.
  • Zugleich ist es ein sehr instabiles Gelenk: Der Kopf des Oberarmknochens hängt nur von Sehnen, Bändern und Muskeln befestigt in der kleinen Gelenkpfanne des Schulterblatts.
  • Für die Stabilität des Schultergelenks sind einige Muskeln zuständig, die man mit dem Begriff Rotatorenmanschette zusammen fasst. Wenn diese Muskeln nicht gut trainiert sind, was z.B. durch ständige Schreibtischarbeit bzw. Fehlhaltung kommen kann, führt dies über die Zeit zu Beschwerden.
  • Diese Muskeln bzw. ihre Sehnen winden sich zum Teil durch die knöchernen Strukturen. Hier gibt es manchmal Engpässe. Und dann scheuern diese Weichteile am Knochen, es können Entzündungen entstehen.
  • Bei der so genannten Frozen Shoulder kommt es zu Entzündungen der Weichteile sowie Schleimbeutel. Aufgrund der Schmerzen nehmen viele Menschen eine Schonhaltung ein, bewegen ihre Schulter immer weniger. Folge ist eine zunehmende Versteifung des Schultergelenks mit Schrumpfung der Gelenkkapsel. Die Ursachen sind aus schulmedizinischer Sicht sehr häufig unklar; in einigen Fällen lässt sich ein Zusammenhang mit Diabetes und hormonellen Störungen feststellen.

Bekanntlich bin ich ein Fan der Chinesischen Medizin, und zwar sowohl als Therapeutin als auch als Patientin. Auch bei chronischen Geschehen, die bislang noch niemand in den Griff bekommen hat, kann sie teilweise erstaunliche Ergebnisse bringen. Nicht, weil sie eine Wundermedizin ist, sondern weil sie über eine Jahrtausende alte Erfahrung verfügt, die sie in – für unser westliches Verständnis – manchmal etwas blumig oder seltsam klingende Bilder fasst.

Akupunktur- und Tuina-Fakten: Schulterschmerzen auf Chinesisch

Schulterschmerzen lassen sich zum Beispiel als Blockade einer oder mehrerer Leitbahnen beschreiben, in die Kälte eingedrungen ist und sich dort festgesetzt hat. Aus der Blockade kann sich Hitze entwickeln – diese äußert sich in Entzündungszeichen wie Röte und Schwellungen. Qi, die Lebensenergie, sowie das nährende Blut zirkulieren nicht mehr richtig und können daher weder Gewebe noch Sehnen und Knochen ausreichend versorgen.

Auch der Begriff Feuchtigkeit spielt in der Chinesischen Medizin eine große Rolle. Auch sie kann zu Blockaden der Energie-Leitbahnen, der Meridiane, führen. Feuchtigkeit im chinesischen Sinne entsteht vor allem, wenn die Energie unserer Mitte, also des Verdauungsapparats, nicht ausreicht, um Nahrungsmittel gut zu verarbeiten. Zeichen dieser so genannten (Achtung, das ist der chinesische Begriff und nicht mit unserem anatomischen Organ gleichzusetzen!) Milz-Qi-Schwäche sind u.a.

  • kleine Dellen an den Zungenrändern (Zahnabdrücke), blasse Zunge
  • Neigung zu Ödemen / Wassereinlagerungen vor allem an den Fußknöcheln
  • schnelle Bildung von Blutergüssen selbst nach leichten Stößen
  • bei Frauen: starke, lang anhaltende Menstruationsblutungen
  • ständig kalte Hände und Füße / Arme und Beine
  • Müdigkeit, Schlappheit
  • Appetitmangel
  • weicher Stuhlgang

Diese Symptome müssen nicht alle gleichzeitig auftreten.

Auch Emotionen schlagen auf die Schultern

Aber warum kann Kälte oder ein anderer schädlicher Faktor eindringen bzw. warum blockieren diese Kälte oder Hitze oder Feuchtigkeit die Leitbahn? Zugrunde liegt häufig eine Schwäche, entweder konstitutionell, also angeboren, oder erworben: beispielsweise durch jahrelanges Arbeiten an Schreibtischen vor Computern, schwere körperliche Arbeit oder Verletzungen.

Bei Menschen über 40 kommt häufig noch eine weitere Schwäche hinzu, die man chinesisch-medizinisch „Leber- und Nieren-Yin-Mangel“ nennt. Für unser westliches Verständnis hilft hier vielleicht der Begriff Substanzverlust oder einfach Älter-Werden. Die Haut verliert zunehmend ihre „Saftigkeit“, die Augen werden schlechter, weil die Linse nicht mehr so geschmeidig verformbar ist, Gelenke werden steifer, weil es am Schmiermittel fehlt – der Synovialflüssigkeit (u.a. Hyaluronsäure, die unsere Gelenkhäute produzieren, um damit die puffernden Gelenkknorpel zu nähren). Auch Sehnen, Bänder und Knochen sind oft nicht mehr so belastbar wie früher.

Außerdem spielen die Emotionen häufig eine tragende Rolle: Immer Dinge zu tun, die man eigentlich nicht tun möchte, weil sie nicht dem eigenen Fühlen und Wollen entsprechen. Viel schultern zu müssen, in Familie, Beruf, Partnerschaft, belastet tatsächlich auch die organische Schulterpartie. Was ist mir zu viel, was belastet mich? Wovor schütze oder wogegen wappne ich mich unentwegt? Diese Fragen darf man sich ruhig einmal stellen, wenn Schulterschmerzen ein dauerhaftes Problem sind.

„Ich habe schon alles probiert, aber die Schmerzen sind immer noch da“

Ein oft gesprochener Satz in meiner Praxis. Akupunktur und Tuina-Massagen sind nach meiner und vor allem der Jahrtausende alten Erfahrung der Chinesischen Medizin sehr wirksame Therapieformen, die dem Problem, was auch immer es ist, an die Wurzel gehen.
Akupunktur ist eine gute Therapiemethode, um zum einen die geschilderten Blockaden zu lösen, zum anderen aber auch die zugrunde liegenden Schwächen zu behandeln. Da gibt es Akupunkturpunkte, die lokal auf den Schmerz wirken. Punkte, die Substanz aufbauen helfen, Qi und Blut bewegen. Punkte, die auch emotional Entspannung bringen und Patienten dabei auf subtile Weise unterstützen, wieder in den eigenen Fluss zu kommen und das ihnen entsprechende Leben zu leben.

Am wirkungsvollsten ist nach meiner Erfahrung die Kombination von Nadeln und der manuellen Therapieform Tuina. Tuina zählt ebenso wie die Akupunktur zu den großen Säulen der Chinesischen Medizin und hält ein breites Repertoire an Massage-, Dehnungs- und Mobilisationstechniken bereit; dazu kommt Akupressur, also das Drücken, Halten oder Massieren von Leitbahnpunkten. Die meisten Patienten nehmen dieses „Kombi-Paket“ gerne an, weil Massagen in der Regel als angenehm empfunden werden und die Tuina-Techniken meistens sehr schnell Erleichterung und Linderung bringen. Wenn Sie dazu Fragen haben, kontaktieren Sie mich gerne oder vereinbaren eine Probestunde.