Die Wechseljahre – wenn die Frau sich wandelt
Behandlung mit Akupunktur und andere Tipps zur Menopause
Die Frau in der U-Bahn fächelt sich Luft zu, ihr Gesicht ist gerötet, das Dekolletée auch, Schweiß steht ihr auf der Stirn. Eine Minute später zieht sie sich ihre Strickjacke an, die sie eben noch hastig ausgezogen hatte. Eine Hitzewallung, häufiges Symptom der Wechseljahre, hat sie ganz offensichtlich ereilt – gefolgt von Frösteln. So wie eine meiner Patientinnen es schildert, erleben es viele Frauen: „Da steigt plötzlich ein heißer Strom in mir auf, wie ein Saharawind. Natürlich habe ich schon viel von Hitzewallungen gehört. Aber dass es mich wirklich derart umhaut, ist schon erstaunlich.“
Hormone, Hitzewallungen, gestörter Schlaf und Co.
Schulmedizinisch lässt sich der innere „Sahara-Wind“ mit den einsetzenden Schwankungen im Hormonspiegel, insbesondere des Östrogens, erklären. Sinkt der Pegel ab, kommt es zu einer Fehlsteuerung im vegetativen Nervensystem. Die Folge: Schlagartig weiten sich die kleinen Hautgefäße, viel Blut strömt ein, und damit erhöht sich die Temperatur, die Haut wird rot. Auf die Hitze und den Schweiß folgt dann oft ein Kältegefühl.
Auch Schlafprobleme, nächtliche Schwitzattacken, Gereiztheit und Nervosität, Herzklopfen oder ein trockener Mund / kitzelndes Gefühl im Hals sowie trockene Scheidenschleimhaut zählen zu den typischen Beschwerden der Wechseljahre.
Der Wandel braucht Zeit
Zuerst einmal etwas ganz Wichtiges: Die Wechseljahre sind keine Krankheit! Sie sind in unserer Gesellschaft leider oft verbunden mit dem Vorurteil, eine Frau werde durch die Hormonumstellung schlagartig alt, unattraktiv oder zänkisch. Das ist sehr schade, denn eigentlich erreichen Frauen in diesem Alter ein neues Stadium der Reife. Etwas Neues darf beginnen! Doch jeder Wandel braucht Zeit und Geduld und ist mitunter ein bisschen anstrengend.
Chinesische Medizin und die Wechseljahre
Die Chinesische Medizin erklärt die Wechseljahre mit dem Nachlassen der Nierenenergie. Die Nieren stehen im Chinesischen für die Lebens-, aber auch die Reproduktionskraft. Anders gesagt: Die Fähigkeit, ein Kind zu empfangen und zu gebären. Insbesondere der so genannte Yin Aspekt der Niere nimmt ab Ende 40 deutlich ab, was sich in den oben genannten typischen Wechseljahresbeschwerden äußert. Yin steht unter anderem für Substanz und Feuchtigkeit / Flüssigkeit. Diese wird weniger, dann kommt es verstärkt zu Hitze- und Trockenheitssymptomen. Oder sie stagniert. In letzterem Fall leiden manche Frauen auch unter Ödemen, also zum Beispiel Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen.
Die Chinesen rechnen in 7-Jahres-Zyklen. Das heißt, nach Ablauf von 7 x 7 Lebensjahren stellt sich der Körper allmählich, aber grundsätzlich um. Dieser Prozess kann stärker oder schwächer ausgeprägt sein, je nach Konstitution der Frau, nach ihrem Lebenswandel und vor allem auch emotionalen Herausforderungen in den Jahren davor.
Was hilft bei Beschwerden in den Wechseljahren?
Was Sie selber tun können:
Das A und O ist, emotionalen Stress nach Möglichkeit zu vermeiden. Ständige Sorgen, andauernde Überlastung auf der Arbeit ohne ausreichende Ruhepausen, als negativ empfundener Stress, Kummer oder Ängste zehren das Yin auf.
Hilfreich können hier Entspannungsübungen sein, Spaziergänge in der Natur, Qi Gong oder regelmäßiger leichter (also nicht allzu anstrengender) Sport. Ein bisschen Joggen, Gymnastik oder Yoga zum Beispiel.
Auch mit einem speziellen Ernährungsplan lässt sich das Yin stärken: Eine Kraftbrühe aus Fleisch mit Knochen (z.B. Ochsenbeinscheiben), Süßkartoffeln oder Linsen sind zum Beispiel gut. Fleisch gilt in der Chinesischen Medizin als wichtig für den Substanz = Yin-Aufbau. Doch auch wenn Sie sich vegetarisch oder vegan ernähren, können Sie etwas für Ihr Yin tun. Lange gekochte Gemüsesuppen, Kurkuma und Goji Beeren zum Beispiel helfen auch weiter. Beim Würzen auf scharfe Gewürze verzichten: Sie erhitzen und trocknen aus. Gleiches gilt für Kaffee, schwarzen Tee, Zigaretten und Alkohol.
Was ich für Sie tun kann:
In meiner Praxis im Prenzlauer Berg behandle ich viele Frauen in den Wechseljahren. Akupunktur ist hier nach meiner Erfahrung eine hilfreiche Therapieform, die bereits nach wenigen Wochen zum Beispiel zum Abklingen der Hitzewallungen und zu deutlich besserem Schlaf führen kann. Auch emotionale Ausnahme- und Unruhezustände zählen zu den Indikationen für Akupunktur, da sie Körper, Geist und Seele als zusammengehörig sieht – jede Ebene wird mit behandelt. Unterstützend biete ich die Chinesische Kräuter- und Arzneitherapie an – die individuell auf Ihre Symptome abgestimmte Rezeptur können Sie täglich zuhause in Form eines Tees trinken.
Akupunktur und Ernährung in den Wechseljahren
Jede Frau ist anders: Daher höre ich Ihnen in unseren ausführlichen Gesprächen sehr gut zu und erarbeite zusammen mit Ihnen einen ganz individuellen Behandlungsplan. Dazu zählen neben der Akupunktur auch Ernährungsempfehlungen, außerdem besprechen wir Möglichkeiten, Stress und emotionale Herausforderungen besser zu bewältigen. Und nicht zuletzt: Die Wechseljahre sollten sich auch als Übergang in ein wunderbares neues Lebensstadium anfühlen dürfen – nicht nur als Ansammlung unangenehmer Symptome. Andere Kulturen ehren und würdigen die nun einsetzende Reife und Weisheit der Frau. Vor allem diesen Aspekt halte ich in der Behandlung für sehr wichtig.
Ich lade Sie herzlich ein, mich anzurufen oder mir eine kurze E-Mail zu schreiben. Sicher finden wir dann schnell einen Termin in meiner schönen Praxis im Prenzlauer Berg.