Migräne und ihre Therapie

Wieder Ruhe im Kopf – Akupunktur kann die Intensität und Häufigkeit von Migräne deutlich reduzieren
Migräne zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, mit teils unerträglichen, wiederkehrenden Kopfschmerzen. Oft einseitig und pochend, manchmal auch den ganzen Kopf betreffend und mit ziehendem Schmerzcharakter. Viele Betroffene nehmen regelmäßig starke Schmerzmittel, in sehr schlimmen Fällen die verschreibungspflichtigen Triptane, die auch gegen Begleitsymptome wie Übelkeit und Sehstörungen helfen. Der Nachteil: bei regelmäßiger Einnahme dieser Schmerzmittel über längere Zeiträume kann es zum so genannten medikamentös induzierten Kopfschmerz kommen. Das heißt, es entwickelt sich ein Teufelskreis aus Schmerzen, Medikamenten und daraus resultierenden weiteren Kopfschmerzen.
Migräne aus Sicht der TCM
Die Chinesische Medizin (TCM = Traditionelle Chinesische Medizin) schaut sich immer die Ursache von Beschwerden an. Migräne als eindeutig definierte Erkrankung gibt es in diesem Kontext nicht. Stattdessen werden Schmerzort, Schmerzcharakter und sämtliche Begleitsymptome einem größeren Muster zugeordnet – als Ausdruck eines Ungleichgewichts im Körper. Mögliche Diagnosen im Rahmen der Chinesischen Medizin bei Migräne sind:
- Leber-Qi-Stagnation – diese äußert sich durch Kopfschmerzen mit ziehendem Schmerz, Gereiztheit, bisweilen auch Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Bauchschmerzen
- Aufsteigendes Leber-Yang – pulsierender einseitiger Kopfschmerz, Hinlegen verschlimmert, Schwindel, ziehender Schmerz hinter den Augen, Tinnitus
- Leber-Feuer – der ganze Kopf ist betroffen, rote Augen, starke Gereiztheit, Schlafprobleme, Verstopfung, starker Schwindel
- Kälte in der Leber-Leitbahn und kalter Magen – Schmerzen auf der Kopfkrone, Übelkeit, kalte Gliedmaßen
Individuelle Akupunktur und Kräuter bei Migräne
Diesen unterschiedlichen Syndromen (Cluster von Einzelsymptomen) ist schon zu entnehmen, dass es nicht die EINE Behandlung bei Migräne gibt. Die Chinesische Medizin legt großen Wert auf die individuelle Diagnose und Entwicklung einer Behandlungsstrategie. Entsprechend bekommt jeder Patient zum Teil sehr unterschiedliche Akupunkturpunkte gestochen. Auch Kräuterrezepturen zur Einnahme zuhause sind bewährte Mittel zum Schmerzmanagement.
Wie Akupunktur bei Migräne wirkt
Bei der Behandlung werden sehr dünne Nadeln an spezifischen Punkten gesetzt. Diese können:
- den Schmerz lindern und akute Attacken abschwächen
- Verspannungen im Nacken und im Kopfbereich lösen
- das Nervensystem beruhigen
- Stress reduzieren
- langfristig die Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken senken.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass regelmäßige Akupunkturbehandlungen die Migränehäufigkeit deutlich verringern können – ohne die Nebenwirkungen vieler Medikamente.
Ablauf einer Behandlung in meiner Praxis
- Erstgespräch & Diagnose: Wir besprechen Ihre individuelle Migräne-Situation und erstellen eine TCM-Diagnose (Zunge, Puls, Beschwerden).
- Akupunktur: Feine Nadeln werden an ausgewählten Punkten am Körper gesetzt. Das Nadeln ist meist so gut wie schmerzfrei!
- Begleitende Behandlung: Auch individuell zusammengestellte Kräuterrezepturen können sehr hilfreich sein. Die Patienten trinken die Kräuter als Tee zuhause, behandeln sich also in den Phasen zwischen den Akupunktursitzungen selbst.
Akupunktur kann Migräne nicht von heute auf morgen „wegzaubern“. Aber sie bietet eine sanfte, nachhaltige Methode, um Häufigkeit und Intensität der Anfälle zu reduzieren, weitere Begleitsymptome zu behandeln und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Für nachhaltige Ergebnisse empfehle ich eine Serie von Behandlungen über mehrere Wochen hinweg.
Haben Sie Fragen zur Behandlung von Migräne? Sie können mir jederzeit schreiben oder gleich einen ersten Termin buchen. Ich freue mich darauf, Sie persönlich zu beraten.